Einführung in Tarot Kartenlegen - Ursprung, Bedeutung und Geschichte

Die ersten Nachweise über die Nutzung von Tarotkarten stammen aus dem 15. Jahrhundert. Man vermutet, dass die Ursprünge in Nordafrika - speziell Ägypten - liegen. Tarot hat neben seiner Bedeutung als Orakelspiel auch noch einen spirituellen Faktor. Gelehrte sahen in den Karten die Grundstruktur des mysterischen Einweihungsweges aufgezeichnet.

Die Herkunft des Wortes Tarot ist bis heute noch nicht einheitlich geklärt. Es gibt verschiedene Erklärungsversuche dafür. Der verbreitetste Ansatz ist: Das Wort „Tarot" entstammt dem Französischen und steht für ein Kartenspiel, welches auch in anderen Ländern unter den Bezeichnungen Tarocchi (Italien) oder Tarock (Deutschland) bekannt wurde. Während die italienische und deutsche Bezeichnung mit „Trumpf" übersetzt werden kann, ist die Begriffsherkunft des französischen Wortes nicht eindeutig geklärt. Man vermutet, dass es vom Begriff „taroteé" abstammen könnte, was in deutscher Sprache „kariert" bedeutet. Da die Kartenrückseiten damals immer kariert waren, könnte hier der Zusammenhang bestehen.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Tarotkarten immer wieder reglementiert und mit Verboten belegt. Historiker gehen deshalb davon aus, dass Tarot ursprünglich ein reines Unterhaltungsspiel war und erst später im heutigen Sinne als Orakel genutzt wurde. Das gilt insbesondere für die 56 Karten der Kleinen Arkana. Um die 22 Karten der Großen Arkana ranken sich weitaus mehr Mythen und Spekulationen. Sicher ist nur, dass die Motive die klassischen Stationen auf der Reise eines Helden wiederspiegeln. Man spricht dabei auch von den „Archetypen unserer Seele".

Anfang des 16. Jahrhunderts festigte sich das 78-Karten-Spiel, wie wir es heute kennen. Als gebräuchlichste Bezeichnungen kristallisierten sich im Laufe der Zeit „Venetianisches Tarot" oder Marseille-Tarot heraus, weil man den Ursprung des Spiels mal in der einen, mal in der anderen Stadt vermutete. Erst Ende des 19. Jahrhunderts gab es dann wieder eine bemerkenswerte Neuerung. Der Amerikaner Arthur Edward Waite entwarf ein neues Tarot, bei dem alle Karten illustriert waren und zur Deutung herangezogen werden konnten. Davor war dies lediglich mit den Karten der Großen Arkana sowie den Hofkarten möglich. Das neue Tarot setzte sich schnell durch und wurde fortan nach seinem Erfinder Waite und dessen Verleger Rider benannt - Rider Waite Tarot. Trotz dessen Erfolg wurden in den nächsten Jahrzehnten zahlreiche Abwandlungen und Neuformen des Tarot entwickelt. Viele davon konnten sich nicht durchsetzen und verschwanden nach kurzer Zeit wieder.

Nur wenige hatten Bestand - darunter vor allem die Karten des Aleister Crowley Tarot. Sie erschienen 1944 unter dem Namen „Das Buch Thoth". Der Name „Thoth" bezieht sich dabei auf den gleichnamigen ägyptischen Weisheitsgott. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte dann ein regelrechter Tarot Boom ein, in dessen Zug auch bekannte Künstler auf das Thema aufmerksam wurden und zum Teil selbst Tarotkarten gestalteten. Ein weltbekanntes Beispiel dafür sind die Karten von Salvador Dali. Dieser war allerdings nicht der erste Künstler, welcher sich auf einem Tarot verewigte - schon im 15. Jahrhundert zeichnete der berühmte Maler Albrecht Dürer Tarotkarten.

Heute gibt es eine schier unbegrenzte Anzahl an verschiedenen Tarot Kartensätzen - auch Tarot Kartendecks genannt. Viele davon verwenden ähnliche Motive wie die Original Rider-Waite-Karten, andere setzen auf völlig neue, moderne Motive, deren Herkunft meist nicht bekannt ist. Immer wieder springen Künstler und Verleger auf vorherrschende Trends auf und entwerfen die dazu passenden Tarotkarten. So gibt es beispielsweise spezielle Treue-Tarots oder geschmacklose Partyspiele auf Basis von Tarotkarten. Für einen wirklich sinnvollen Einsatz taugen diese "Auswüchse" jedoch kaum.

Zuguterletzt sei noch erwähnt, dass Kartenlegen keine eindeutige Wissenschaft wie etwa die Mathematik ist; auch mit Wunschzauber hat das Kartenlegen nichts zu tun. Auch bei Beherrschung sämtlicher Legesysteme wird es Ihnen nicht möglich sein, eine exakte Bestimmung des gesundheitlichen Befindens in der Zukunft von Ihnen oder einer nahestehenden Person durchzuführen. Ebensowenig wird es gelingen, den aktuellen Goldpreis oder die Lottozahlen am Tag X vorherzusehen. Wunder sind nicht zu erwarten, aber eine Orientierung für den künftigen Lebensweg ist allemal möglich.

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Zusammenfassung

Einführung in Tarot Kartenlegen: Historische Hintergründe über die beliebte Art der Weissagung mit Tarotkarten

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